¿por qué no?
mal nach Südamerika?!
Brasilien, Paraguay, Argentinien, Uruguay/ November 2015
4 Wochen, mit Carina
weil wir im Spanischunterricht, als wir uns kennenlernten, beschlossen haben, wir reisen mal zusammen in ein spanisch-sprachiges Land.
Bei Carina und mir hats nun aber 5 Jahre gedauert!
Ob das gut geht?
Mal sehn.
Wir fliegen nach Sao Paulo – ja, ich weiß, da sprechen sie portugiesisch.
Aber auch ein bischen spanisch und vorallem englisch. Oder nicht? Im ersten Hotel nicht. Wir hatten 2 Nächte gebucht, aber als ich der Dame an der Rezeption das sagen will schüttelt sie nur den Kopf und geht weg. Wie, ne?! Doch!
Wir kriegen unser Zimmer. Irgendwo kam dann noch einer her der englisch konnte.
Wir bekamen schon vor der Reise von allen Seiten Ratschläger darüber, die Kamera nicht zu offensichtlich rumzutragen und passt bloß auf, die überfallen euch…! man sieht sich dann schon mit Messerstichen und völlig ausgeraubt im Straßengraben liegen… ja, beim drüberfliegen fragen wir uns dann auch ob das hier so eine gute Idee war. Sind halt beide Asien gewohnt… hm.
Geld abheben am Flughafen? irgendwie nicht. Der Automat nimmt keine Visa. Die anderen Automaten auch nicht. also Geldwechseln – der Wechselkurs ist eine Unverschämtheit! und: der Flughafen ist groß, es gibt noch mehr Geldautomaten. Die nehmen dann auch Visa…
Mit dem Bus zur Metro fahren. Im Bus versucht ein älterer Mann mit mir ins Gespräch zu kommen. Bei der Metro will er uns den Weg zeigen so gut es geht. Ein junger Mann kommt ihm – und uns – noch zu Hilfe. Er weiß den besten Weg und damit auch die schnellste Zugverbindung dahin wo wir hin wollen. Bei unserer Station beginnt die Hotelsuche. Ein junger Herr fragt uns wo wir hinwollen. Er meint es wäre in diese Richtung auf der rechten Straßenseite. Ein älterer Herr auf dem Fahrrad hört das, gibt ihm Recht mit der Richtung, widerspricht ihm aber in der Straßenseite. Der junge Kerl begleitet uns um sicher zu gehen, dass wir das Hotel finden.
Ja. Die sind nett da.
Und ja, der Männeranteil überwiegt, vorerst.
Wir wollen mit dem Übernachtbus nach Iguazu. 15h, 28€
Also eigentlich wollten wir erstmal an den Strand. Aber es regnet. Da macht das keinen Sinn. Und bei den Iguazu Wasserfällen wird man eh nass, da ist das dann egal.
Bei einem Stop mitten in der Nacht werden wir von einem älteren Herren vor uns geweckt der aufgeregt und ziemlich laut mit uns spricht. Portugiesisch. Dass wir ihn auf deutsch, spanisch, englisch und halb-portugiesisch fragen, ob er es auf englisch sagen kann, interessiert ihn nicht. Ein jüngerer Mann schräg vor uns im Bus wiederholt alles in etwas ruhigerem Ton. auf portugiesisch. Wir schauen ihn beide an und ich wiederhole ganz deutlich
„do you speak english?“
Er sagt laut „NO“, schüttelt den Kopf, steht auf und geht. Wir kucken uns an. Keine Ahnung was das sollte. Was war los? Wir gehen langsam aus dem Bus und beäugen alle… Was wollten die? Was sollte das? Wir setzen uns wieder in den Bus. Eine junge Brasilianerin schaut ganz angespannt aus dem Busfahrerfenster und fragt uns ebenso aufgeregt etwas. auf portugiesisch. ah, ihr sprecht nur englisch, hm, stimmt ja, wir sind bereits seit 8h gemeinsam unterwegs, das ist mir heute also schon paarmal aufgefallen, versucht hab ich es trotzdem, weil – nein, kein englisch. nagut. es dauert ein bischen und dann wird klar warum die Aufregung: ihr Freund ist vollkommen betrunken – ich hab mich während der Busfahrt schonmal über ihn gewundert, diese riesen 1,5l Plastikflasche mit diesem quietschbuntem Zuckerzeug drin… warum trinkt er das so enthusiastisch? ah, darum. Sie machen ihm klar, dass sie ihn so eigentlich nicht mitnehmen wollen. Bei einer Kontrolle darf also nicht auffallen, dass sie jmd so Betrunkenen mitnehmen. Ob das was damit zu tun hatte, dass wir so laut geweckt wurden wissen wir nicht. wir glauben nicht.
Foz do Iguazu ist total langweilig.
Die Wasserfälle sind aber der Hammer!
als wir den Ausflug auf die brasilianische Seite machen regnet es.
aber als wir den Ausflug auf die argentinische Seite machen, nicht.
Es lohnt sich eine organisierte Reise dorthin zu machen. Die Sache mit dem Grenzübergang ist zwar nicht annähernd so dramatisch wie in Nicaragua, aber dauert trotzdem… Bei unserem Grenzübergang, als wir nach Argentinien wollen merken wir das deutlich. Aber da haben wir ja auch viel Zeit.
Busfahrt von Foz do Iguazu zur Grenze und dann weiter über die Grenze. je ca. 1-2h und paar €.
In Argentinien angekommen geht Carnia Geld abheben. Ich warte solange beim Gepäck. Total lange. Als sie wieder kommt schaut sie mich an und sagt: ich hab jetzt 700Peso abgehoben, mehr ging nicht und ich glaube das war völlig umsonst, weil in einem Schaufenster stand, dass Pommes mit Cola schon 200Peso kosten. Wechselkurs ist Faktor 10. Ziemlich simpel. Und das kann nicht sein. Naja. doch, es kann. Spaghetti mit Pesto kosten im Schnellimbiss 110Peso… 11€ Deswegen war bei den Iguazufällen auf der argentinischen Seite also alles so lächerlich teuer.
Banken in Argentinien haben immer nur kurz auf. Bis dann die Automaten leer sind. Und um dem vorzubeugen kann man nur ca. 70-80€/Tag abheben. Das nervt.
Wir wollen die Ruinen von San Ignazio sehen. Busfahrt 6h, 15€
Die sind aber etwas enttäuschend. Viel toller wäre es mit Guarani durch den Busch zu laufen… Nächstes Mal vielleicht? Ich plane es…
Wir machen einen Abstecher nach Paraguay (Encarnacion). 6h Busfahrt, 8€. Couchsurfing, 0€.
Schließlich ist das in Argentinien jetzt doch etwas aufreibend gewesen. Es regnet mal wieder… und, wir befinden uns in der schönsten Stadt Paraguays… aja.
Dass ich beim Geldabheben eine null zuviel eintippe erwähne ich nur so nebenbei. Immerhin war ich mal kurz Millionär. Das Geld kann man aber gut wieder zurückwechseln. In Peso. Die wollen sie schließlich alle wieder loswerden.
Wir wollen nach Buenos Aires. 16h Busfahrt, 33€
schluss mit Kurzstrecken. Damit geht der ganze Tag verloren. Lieber eine Nacht Hotel einsparen und im Bus bischen schlafen…
Ich hatte noch in Paraguay einen Couchsurfer angeschrieben, aber keine Antwort erhalten.
In Buenos Aires laufen wir die Straße entlang zu einem Hostel; eingezeichnet im Lonely Planet. 2 Möglichkeiten: geradeaus, dann rechts oder jetzt rechts und in einer Seitenstraße wieder links. Seitenstraße. Vielleicht kommt ein Café auf dem Weg..? Es lässt sich doch entspannter ankommen, wenn man erstmal entspannt Café trinkt. Ein Starbucks! Für Carnia ein Segen. Also erstmal Café und: Wifi.
haha! Antwort auf Couchsurfing! wir können kommen. Von da aus wo wir jetzt sind, nur die Straße in die andere Richtung entlang. Er ist zu Hause. Und das ist toll! eine Küche in der man eeeeendlich nicht Fleisch essen kann. Also, vegetarisch kochen. und eine Dachterasse. Er selbst ist auch super. Wir haben sehr viel Spaß bei ihm. Da es regnet (wiedereinmal) verbringen wir den ersten Abend bei ihm mit ihm. Er kocht. Und Nachtisch von Oma gibts auch für uns. Viel Wein und die Shisha. Außerdem haben wir ein eigenes Bad und erstmals können wir getrennt schlafen 😉
Marcos findet für uns raus wo wir auf eine Milonga gehen können. also, am zweiten Abend dann. Wir kochen ausgiebig, ziehen los in eine Bar und trinken da eine Flasche Wein, weiter in die Milonga-Bar und noch eine Flasche Wein… paar mal können wir sagen, dass wir nicht tanzen, aber nach der zweiten Flasche Wein ist selbst uns das egal. Tango ist super; wenn der Mann das kann, und die können! Ich bin zwar die erste auf der Tanzfläche, dafür hatte Carina einen Tanzpartner mehr als ich und damit den Besten von allen – bestimmt schon 80 Jahre alt und äußerst korpulent – aber sehr talentiert!
Blutgeleckt. Bestimmt kann man das in München auch lernen..?
Wir bleiben noch länger in Buenos Aires, aber nicht bei Marcos; der kriegt Besuch von Freunden und hat dann keinen Platz mehr. Hostel tuts auch. Aber Hostel geht nur klar, wenn man selbst derjenige ist, der Nachts um 3 betüdelt kichernd ins Zimmer stolpert. Am letzten Abend sitzen wir bereits auf unseren Betten und wollen schlafen gehn um fit für unsere Fährfahrt nach Montevideo in Uruguay zu sein. Aber wir entscheiden spontan noch rauszugehen. Vielleicht ist in dem Laden was los in dem wir so lustig Tango getanzt haben? nein. aber der Barkeeper von gestern kommt aus der Tür in dem Moment in dem wir feststellen, dass geschlossen ist, und sagt uns wo wir hingehen können. Tolle Stadt!! „das ist der Flow, sagt Sandra“ sagt Carina immer.
Die Fahrt nach Montevideo hat uns die letzten Nerven gekostet. Bzw. die Tickets dorthin. Bei Regen (wiedermal) sind wir mit Flip Flops durch die Straßen von Buenos Aires gerutscht und konnten nicht wahr haben, dass sie für eine 2h Fährfahrt und anschließend 2,5h Busfahrt wirklich 80€ haben wollen. Wir sind entrüstet und suchen aufgeregt nach einem besseren Preis. den gibt es auch. 45€, gleiche Fähre, gleicher Bus, anderes Unternehmen – in der Hochsaison auch anderer Bus und andere Fähre, aber selbst das wär mir egal.
In Montevideo angekommen gehen wir wieder couchsurfen. Bei Regen latschen wir die viel zu lange Straße entlang. Die Jungs, die uns aufnehmen, sind creepy. Echt nett, aber irgendwie seltsam. Jungs-WG halt. Der Fernseher läuft und wir sitzen da auf der Couch ohne zu wissen, wo wir eigentlich schlafen dürfen – hier etwa?! Nein, wir kriegen das Zimmer. Und: eine Decke. Wenn man die Decke ordentlich hinlegt reicht sie für das Bett und die Matratze, die am Boden liegt. Am nächsten Morgen rufen wir eine Arbeitskollegin von Carina an, die derzeit in Montevideo sein müsste um ihre Oma zu besuchen – und wir erreichen sie! Fluchtartig verlassen wir die Jungs-WG, in der die Hälfte noch pennt und die andere Hälfte weg ist, dafür aber noch paar Arbeiter und wohl noch einen Couchsurfer reingelassen hat… Der wacht nichtmal auf als wir telefonieren.
Wir suchen uns ein Hostel. Und, mich beschleicht ein seltsames Gefühl, deswegen will ich mich um die Tickes raus aus Uruguay und an den Strand von Brasilien kümmern. Noch 10 Tage haben wir Zeit, Halbzeit überschritten. Strand wollen wir uns nicht nehmen lassen und Sao Paulo müssen wir auch noch angenehm erreichen. Wir fahren zum Busbahnhof. Wo kriegen wir ein Ticket nach Florianapolis? (ca. halber Weg von Montevideo nach Sau Paulo; also noch 2x Übernachtbusfahren) – Antwort auf spanisch. Hm. Ja, da hinten wohl irgendwo. Ja. Gibt es bei euch einen Bus nach Floripa? Ja, heut und morgen. Wie bitte? Bisher sind wir einfach an den Bahnhof und wurden lediglich gefragt um welche Uhrzeit es uns denn am liebsten wäre… Ja, der heutige ist voll. WIE BITTE?! Ja, morgen sind noch Plätze frei, aber nicht nebeneinander. EGAL! Nehmen wir. Alternativ hängen wir ja eine Woche in Montevideo fest.
Busfahrt nach Florianapolis 18h 118€. Ja. Schock.
Im Bus sitze ich neben einem jungen Uruguayer der mir mit Händen und Füßen erklärt wo es den schönsten Strand in Floripa gibt – den hatte ich mir schon im Lonely Planet markiert. Er arbeitet dort und zeigt uns den Weg!
Am Strand angekommen ist es eigentlich zu kalt (wiedermal) um im Sand zu sitzen.
Wir schmieden Pläne die gesamte Insel zu erkunden. Bei schlechtem Wetter kann man ja sonst kaum was tun. Außerdem ist es hier in Brasilien wieder verhältnismäßig günstig! Hotelpreis angefragt, ungläubig gekuckt, nochmal wiederholt – wo ist der Haken?
Am nächsten Tag fahren wir erstmal nur ins nächste Städtchen. Und am übernächsten Tag knallt die Sonne! Wir nutzen das aus. Das erste mal auf dieser Reise so ein Wetter! Klar. Verbrannt. Aber egal, wahrscheinlich können wir morgen wieder den ganzen Tag irgendwo im Bus sitzen und rumlaufen… nix da. Die ganze Woche mega Wetter! Der Strand ist super. Unser Hotel verlassen wir für ein besseres Hostel.
Zurück in Sao Paulo, Busfahrt 13h, 23€ wird noch mein Geburtstag gefeiert und dann gehts ab nach Hause.
El Niño hat uns schön genervt mit viel Regen und wenig Sonne, aber Südamerika gefällt mir als mein neues Reiseziel #1
und wir haben uns nicht nur nicht getrennt, wir sind unzertrennlich!