Steine und Bäume, Angkor Wat
Nach Bangkok wirkt Siem Reap wie eingeschlafen. So ruhig und entspannt. Alle fahren gefühlt im Schneckentempo über mega breite Straßen ohne Hupen und ohne Stress durch die Gegend. Wir sind begeistert und total entspannt, genauso haben es auch Tom und Claudi beschrieben. Kambodscha, wir kommen!
Siem Reap
Siem Reap hat sehr viele Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, junge Kambodschaner auszubilden, ihnen eine Perspektive zu geben und Jobs in Aussicht zu stellen, die nachhaltig Einkommen generieren. So haben wir auch unsere Unterkunft „People by the Community“ gebucht, bei der junge Leute sich allergrößte Mühe geben ihren Job gut zu machen.
Das Hotel hieß vorher anders und wurde wohl aufgelöst und übernommen. Es sieht renoviert aus, aber die unteren Zimmer könnten eine Trocknung vertragen, es ist ein wenig muffig aber großzügiges Lüften hat Abhilfe geschaffen. Der Blick vom kleinen Balkon aus auf die gegenüberliegende Wand ist war weniger schön, als wir es uns vorgestellt haben, aber wir sind dennoch zufrieden.
Nachdem wir also von unserem Mittagsflug aus Bangkok abends in Siem Reap ankamen, uns mit anderen Touristen ein Taxi in die Stadt geteilt haben (das geht für den gleichen Preis auch über Grab; da seit kurzem (3 Tage) der neue Flughafen in Betrieb genommen wurde, der gefühlt eine Ewigkeit von der Stadt entfernt ist, muss man hier etwas tiefer in die Taschen greifen) gehen wir erstmal essen. Tom und Claudi haben uns ein All-you-can-Eat Restaurant empfohlen in das wir kurzerhand mit dem TukTuk fahren. Danach tut ein kleiner Spaziergang gut…
Einen Roller leihen wir in der Stadt. Im Hotel wollen sie 12USD pro Tag dafür (vermutlich sind es ganz neue, also schon ok für den Preis). In der Stadt will die Dame vom ersten Verleih in den wir stolpern 10USD, lässt sich aber auf 8USD runterhandeln. Wir nehmen ihn noch am selben Abend und fühlen uns damit schön flexibel. Der Spaziergang war also nicht von langer Dauer und endet mit einer Fahrt auf dem Roller – vorbei an einem Laden vor dem die Besitzerin ihre unzähligen, super flauschigen Miezekatzen, teils an Leine, teils frei Auslauf auf dem Gehweg gewährt. Wir werden nicht ganz schlau draus, aber sie macht das jeden Abend. Und wir fahren natürlich jeden Abend dran vorbei damit ich meine Portion Flausch streicheln kann…
Restauranttips Siem Reap
Im Laufe der Tage, die wir hier verbringen gehen wir noch in einem hübschen Restaurant essen, es heißt Haven und verschreibt sich ebenfalls der Ausbildung junger Kambodschaner.
Außerdem finden wir ein super Café, es heißt Bayon Pastry School und bildet junge Frauen aus hier im Service zu arbeiten und Backwaren herzustellen – die Croissants sind wirklich lecker!
Obendrein kaufe ich wunderschöne große Keramikschüsseln im Khmer Ceramics und bange die gesamte restliche Reise darum – aber sie überleben! Sie stehen in unserer Küche im Regal und warten auf die erste Phó, die ich uns mache; wahrscheinlich schon nächste Woche 😉
Angkor Wat
Angkor Wat liegt nördlich von Siem Reap und ist ein riesiges Gebiet, für das man auch beim Durchfahren den Eintritt bezahlen muss.
37USD für einen Tag pro Person, oder gleich 62USD für 3 Tage (72 USD für 7 Tage). Diese Tage hängen nicht zwingend aneinander, die Tickets werden beim Eintritt in das Gebiet abgestempelt und das auch nur einmal am Tag, Also auch wer Mittags rausfährt um sich im Hotel zu entspannen, der kann mit dem selben abgestempelten Ticket am Abend nochmal eine Runde drehen.
Ein Roller ist absolut empfehlenswert. Viele machen sich mit dem Fahrrad auf den Weg, aber egal womit, es bleibt VOR dem jeweiligen Tempel stehen, danach gehts nur zu Fuß weiter. Die Tempel sind verhältnismäßig weit voneinander entfernt, diese Strecken mit dem Fahrrad zu fahren ist utopisch, vor allem bei der Hitze. Also, wer es sich hart geben will, nur zu, aber mir hat es gereicht durch die Tempel zu laufen, Treppen zu steigen, über Wurzeln zu stolpern und den Blick von unten nach oben, rechts nach links aufmerksam nach fotografierwürdigen Details zu suchen. Schon nach dem ersten Vormittag war ich fix und fertig. Sonnenstich hat auch dazu beigetragen – das will ich nicht wiederholen. Obwohl ich zuvor in einem Blog davon gelesen hatte, dass er (sie hat den Beitrag geschrieben) den Sonnenstich seines Lebens hatte, hab ich nicht an meinen Sonnenhut gedacht. Morgens war es auch so tückisch kühl… dann der Helm vom Roller und schwups ist der Sonnenschutz vergessen. Komplett. Aber Sonnenbrand hielt sich in Grenzen, dafür war wohl der Vormittag zu kurz. Den Nachmittag hab ich im Bett verbracht.
Der Weg zu den Tempeln
Auf der großen Straße gehts von Siem Reap nach Angkor Wat.
Schon auf dem Weg wird man zur Kontrolle angehalten und muss das Ticket buchen. Hierzu muss man aber nicht absteigen, es geht online! Der Kontrolleur gibt in unser Handy einfach „Angkor Wat“ in der google Suche ein – sofort kommt man zum Button „Ticket kaufen“ und kann sich online anmelden. Ein Foto ist erforderlich, das war der schwierigste Teil, denn das muss das System mögen. Aber dann hat man sein Ticket digital immer dabei – Papier wird nass (beim schwitzen z.B.) oder geht verloren, zerreisst oder sonst was, das dafür sorgt, dass der Eintritt nicht mehr gewährt wird. Online ist es doch ziemlich komfortabel, nur der Akku darf nicht leer gehen 😉
Wir fahren frei Schnauze einfach mal die Straße entlang und biegen ab wo uns danach ist. Wir landen an einem Parkplatz, wenig besucht und steigen ab. Es ist der Hintereingang zu Angkor Wat selbst, also der Haupttempel. Ein paar Ecken hängen wir uns an eine Reisegruppe und schnappen ein paar Wissenssnacks auf, aber es dauert uns zu lange also stiefeln wir zu zweit weiter… Danach will ich ja noch zum bekannten Tempel Ta Prohm, nur wenige Minuten mit dem Roller entfernt von Angkor Wat. Und viel schöner – wie ich finde.
Tempel Angkor Wat
Angkor Wat ist riesig, wir laufen von hinten her einmal durch, schauen es uns von vorne an und sind aber von der Hitze so geplättet, dass uns der Weg über das Wasser, in dem er sich ja morgens so schön spiegeln soll, zu weit ist und wir ihn uns einfach sparen und außen herum zurück zum Roller gehen. Was trinken wäre gut gewesen, das kann man da am Rande des Tempels tun, ebenso Souvenirs kaufen, aber wir haben keine Lust und laufen stur weiter…
Ta Prohm
Der Tomb Raider Tempel. Absolut erstaunlich, wie die Bäume aus den Fugen zwischen den Streinbrocken ihre mächtigen Wurzeln bilden und sich empor schlängeln. Davon kann ich nicht genug sehen…
Am nächsten Tag will ich früh morgens hin. Laut Google öffnen die Tore für Ta Prohm erst um 7.30 und wir denken, das passt auch, wollen eh nicht so früh los – aber wer meint er wäre um 7:20 der erste, der irrt. Macht nichts, das Licht war am Vormittag zuvor eh besser, leider.
Angkor Center for Conservation of Biodiversity
noch weiter im Norden finde ich ein Conservation Center für Biodiversität und will hin. Um 9 morgens gibt es eine kostenlose Führung durch das Zentrum, danach zahlt man eine kleine Spende. Es ist ein bisschen wie ein Zoo für vom aussterben bedrohte Tiere, allerdings mit der Absicht sie auszuwildern.
Ein Tip: Wenn Google Maps sagt, man braucht 50 Minuten da hin und man meint „ach, so ein Schneckentempo wie hier alle fahren, schaffen wir das in 30 Minuten“ dann braucht man trotz Raserei auf dem Roller 50 Minuten, vielleicht waren es 48, aber weniger nicht. Wir sind um kurz nach 8 beim Tempel gestartet und waren pünktlichst um 9 am Center – natürlich startet die Tour gemütlich ein paar Minuten später,,, Sie haben Affen, Schildkröten, Wildkatzen und Schildkröten, große Vögel, kleine Vögel und Schildkröten…
Tempel Prasat Beng Mealea
Ein Tempel ähnlich dem Ta Prohm. Aber weit weg. Wir fahren über eine Stunde. Insgesamt machen wir an diesem Tag 100km auf dem Roller und wollen das Ding am Abend nicht nochmal besteigen, wir laufen zu Fuß.
Der Tempel lohnt sich aber, man geht durch den Tempel nicht auf dem Boden sondern ausschließlich auf Holzplanken. Der Weg außenherum lohnt sich ebenfalls. Hier ist tatsächlich weniger los, aber auch nicht nichts…
Bayon Temple und drum herum
beim umherfahren am letzten Abend durch die Anlagen in Angkor Wat bleiben wir hier stehen. Die Affen tummeln sich und freuen sich über Obst, das sie von den Touristen bekommen. Überall entdecken wir schöne „Steinhaufen“ über die sich der Dschungel hergemacht hat. Auf die typische Touri Action mit Sonnenaufgang bei Angkor Wat selbst haben wir aber verzichtet – laut Tom und Claudi stand die Sonne eh nicht so wie man erwartet darüber sondern einfach nur daneben, wenn man sie überhaupt sieht, denn es ist morgens gerne bewölkt. Und voll ist es sowieso. Sämtliche Reisegruppen scharen sich um diesen Tempel. Da ich ihn schon beim ersten mal garnicht so inspirierend fand, war ich überhaupt nicht scharf drauf…
Pub Street
Die Pub Street, ein Muss? Ja wahrscheinlich, es ist ziemlich viel los und man kann gut was trinken gehen, essen und ein bisschen shoppen… Machen wir auch alles, aber dann gehts zurück zum Hotel für die vierte und letzte Nacht in Siem Reap zum packen und nochmal am Pool entspannen, etwas zusammen trinken, die Zeit genießen…
Morgen sitzen wir im Bus und fahren 9 Stunden nach Sen Monorom in Mondulkiri, im Osten von Kambodscha. Das daraus 12 Stunden werden, wissen wir noch nicht…
Pub Street