Corona Retusche
Gruppenfotos, Portraitfotos – bitte Corona-Regel-Conform und dann aber finanziell rentabel.
Derzeit gilt, es dürfen max. 10 Personen zusammen, ohne Maske, in einem Raum stehen (oder sitzen, sofern sie nicht essen… Ihr wisst ja Bescheid). Die Abteilung umfasst aber 17 Personen. Wir brauchen ein Gruppenfoto und einzelne Portraits. Und dann am besten an diesem einen Tag verwirklichen, denn wenn ich als Fotografin für immer 3-5 Personen in die Firma fahre um Einzelportraits zu machen wird es schnell unlukrativ – nicht nur für die Firma, irgendwie auch für mich. Und wie soll man so ein anständiges Gruppenbild auf die Beine stellen? Abstand, ja, nein?
Wie also dieses „Problem“ lösen?
Ich finde mehrere Lösungsvorschläge anderer Fotografen:
– alle einzeln vor Green-Screen fotografieren und nachher in ein Bild reinretuschieren; wenn möglich in ein zuvor fotografiertes Locationbild der Firma.
– alle einzeln in der entsprechenden Location der Firma fotografieren, jeden an einem anderen Platz um es am Ende zusammenzustitchen.
– die Gruppe (max. 10 Personen) mit genügend Abstand fotografieren, bei mehr als 10 Personen zwei Bilder machen und am Ende zusammenbauen.
Es endet also alles damit, am Ende zu Hause am Rechner zwei oder mehr Bilder übereinander zu legen und zu einem zu machen. Gut. Dann machen wir das.
Wir wollen in 2h 15 Personen fotografieren, die danach doch 17 sind – ein Gruppenbild und von jedem ein einzelnes Portrait. Wer mich kennt, der weiß, normalerweise bekommt jede Person bei mir 15-20 Minuten, in denen wir ein schönes Portrait bei eingestelltem Licht vor gutem Hintergrund fotografieren und gemeinsam aussuchen, welches nun am besten ist. Bei so kurzem Zeitrahmen muss man hier eben Abstriche machen 😉 Aber trotzdem soll es gut werden!
Ich bekomme einen Hörsaal mit Sitzplätzen, die nach oben aufgereiht sind – super für die Nacharbeit, die sich auch in Grenzen halten soll und das ist nur möglich, wenn ich keine großartigen Überschneidungen der Personen habe. Abstand hilft mir hier enorm.
Es setzt sich also jeder an einen anderen Platz im Hörsaal, ich stelle Licht auf die Schnelle ein, mache vom Stativ ein Gruppenbild des Raumes mit der einen Person an ihrem Platz und danach mit er zweiten Kamera ein Einzelportrait. Dann ist der nächste dran – anderer Platz, neu Licht einstellen, Fotos, fertig, nächster.
Was meint ihr? Gut? Ausbaufähig oder Idee direkt vorwerfen?
Die Arbeit hielt sich tatsächlich in Grenzen – wobei im Vergleich zu einem herkömmlichen Gruppenbild, das ich zu Hause nur „aussuchen“ muss, ist die Nacharbeit natürlich enorm. Ganz zu schweigen vom fotografieren selbst; die Kamera darf sich nicht bewegen, keiner sollte auf dem Platz eines anderen sitzen.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob man nun alle mit Abstand hinsetzen muss, ist es ja nachher retuschiert könnten sie auch alle nebeneinander sitzen. Allerdings haben wir dann wieder viele Überschneidungen, die in der Nacharbeit ein bisschen mehr erfordern, als wenn einfach nur eine Stuhllehne hinter dem Kopf verschwindet. Wer also eng nebeneinanderstehende Kollegen haben will, muss das für den Posten „Bildretusche auf Stundensatz“ mit einplanen 😉
Insgesamt kann ich nur sagen: ich bin offen für eure Gruppenfotoproblematik und neue Ideen diese Problematik zu lösen! Das war schon ziemlich witzig so!