Kgalagadi Transfrontier National Park
Die Wege zum und im Kgalagadi Transfrontier National Park. Und wissenswertes drum herum.
Katzen: ja.
Die Big Five: nein; sie haben den Löwen und den Leoparden, aber es fehlen Elefanten, Nashörner und der Büffel.
Es gibt Geparden und Hyänen, aber keine Zebras. Dafür jede Menge Antilopen und Skorpione.
Wissenswertes ganz kurz
Wie auch im Krüger Park gilt tatsächlich: auf den großen Straßen sieht man mehr. Warum weiß ich jetzt auch: da wächst anderes Gras und das schmeckt besser und wenn die Beute das lieber frisst, ist sie lieber da und es jagd sich auch besser da wo alle sich tummeln… So einfach ist das.

Auto? Besser ein Allradantrieb. Kostet für lange Zeit echt viel, kann man aber wohl auch für 3 Tage „eintauschen“ – den Mietwagen stehen lassen und ein Allrad mitnehmen. Wir sind mit dem Mietwagen rein. Geht auch, ist aber nicht immer gut. Man sitzt auch niedrig und die Dünen mit ihren Büschen sind oft im Weg. Aber war ok.

Das erste Camp ist das Twe Rivieren (Two Rivers, ganz unten auf der Karte) und – ehrlich gesagt – kann man da auch einfach bleiben! Hier gibt es ein Restaurant, man kann campen und eine Unterkunft mit Komfort buchen.
Wir zelten. Für 20€ die Nacht ganz spontan, weil wir einfach ein bisschen früher mit allem anderen „fertig“ sind – die Fahrt und die Wasserfälle liegen hinter uns, die Buchung im Tented Camp noch vor uns. Also eine Nacht ins Zelt!
Die Wege im Park
Die Wege im Kgalagadi sind weit. Allein die untere, kleine Runde bzw, Dreieck (auf der Karte) sind über 100 km. Die große obere Runde (auch eher ein Dreieck) vom Twe Revieren sind über 200km! Und das auf Sandstraßen. Dazwischen gibts keine Wege. Es gibt ein paar Abzweigungen, die dann allerdings einfach quasi parallel zum Hauptweg verlaufen, aber die sind oft für Touristen gesperrt. Wer schon im Krügerpark war weiß jetzt, hier ist es ein wenig anders. Im Krügerpark sind die Wege viel kürzer und deutlich häufiger verzweigt.
Vom Twe Revieren zum Tented Camp (der obere rote Kringel) sind es auch allein schon 116km, das Mata Mata Rest Camp liegt kurz dahinter. Dort gibt es einen Supermarkt und eine Tankstelle, aber man darf nur in den ausgewiesenen Zeiten dort hin, was es etwas einschränkt, denn das bedeutet jedesmal frühzeitig zurück zu sein um nochmal ein paar km in die „falsche“ Richtung zu fahren. Danach kommt nämlich Namibia und das ist einem dann doch nicht so einfach gestattet; es geht nicht weiter (ich dachte vorher, es geht grenzüberschreitend weiter, aber hier scheint das nicht zu stimmen) Es gibt auch im Mata Mata kein Restaurant; wäre eh hinfällig, wegen der Zeiten in denen das verlassen der Camps gestattet ist. Was bedeutet: selber kochen. Das wiederum schränkt die Zeit, die man im Park hat auch ein. Mich hat es unfassbar genervt, weil ich mich nicht darauf eingestellt hatte um 7 Abends ausgehungert, weil ja auch kein Mittagessen, auch noch kochen oder grillen zu müssen.

Die Strecke vom Tented Camp (bzw. Mata Mata) bis zu den jeweiligen Abzweigungen auf die andere Seite (Botswana) sind wir am häufigsten auf und ab gefahren – hier haben wir das meiste und das wichtigste gesehen! Die badende Hyäne übrigens, lag im Wasserloch an der oberen Abzweigung 😉 Der Gepard war zwischen den beiden nummerierten Wasserlöchern drüber.
Man erhält eine Karte inklusive Game für 4 Spieler wer was als erster gesehen hat! (Wenn nicht, unbedingt nachfragen, denn diese Karte enthält viele coole Infos inkl. aller möglicher Sichtungen!)






Unsere erste Runde war das untere Dreieck auf der Karte und endete mit strömendem Regen – der ganz knapp unser Zelt verschont hat! Wir haben es bei Tröpfelregen gerade noch geschafft, die Plane drüber zu werfen; wegen Hitze dachten wir, es wäre klüger, das Zelt offen zu lassen. Offen heißt in diesem Fall nur Mückennetz. Wir haben nämlich das Naturehike Mongar – ein super Zelt! Aber bei Regen wäre das gesamte Bettzeug klitsch nass gewesen. Da war das Karma auf unserer Seite.

Die Wege zum Park
Wir hatten einen Gabelflug nach Johannesburg und von Kapstadt wieder zurück nach Hause.
Die Strecke von Johannesburg zum Park in der Kalahari ist minimal kürzer als die Strecke von Kapstadt aus. Und maximal weniger aufregend. Im hiesigen Sommer hat es obendrein konstant über 40° – also selbst wenn sich eine Wanderung angeboten hätte, wir hätten sie nicht wahrgenommen! So sind wir verhältnismäßig zügig von Johannesburg auf der R14 mit kurzem Abstecher über die R504 in die Kalahari gefahren.
Auf unserem Abstecher lag die Unterkunft Morakane Lodge. Eine interessante Lodge, allerdings eher was für Jagdliebhaber als für Tierliebhaber wie mich. Das Essen ist dafür spitze! Und ans Wasserloch kommen dann auch mal die Büffel. Giraffen haben wir keine gesehen.

Die Strecke war gut zu fahren, asphaltiert mit wenig nennenswerten Schlaglöchern. Von hier aus sind wir bis Upington durch gefahren. Aufgrund der Hitze keine allzu große Kunst, denn das Auto ist ohnehin der angenehmste Ort sich aufzuhalten – dann kann man auch vorwärts fahren. Und man kann die Hügel am Horizont die gesamten 6h Autofahrt sehen ohne, dass sie sich merklich nähern.
Man könnte auch ganz oben entlang fahren; wir haben kurz überlegt das zu tun, es wirkte interessanter. Aber man darf bei der Zeitangabe Google glauben: es dauert länger. Und wenn es auf Google länger dauert, dann dauert es in echt noch sehr viel länger, denn dann fahren dort nur Verrückte, die lebensmüde über die Piste pesen und obendrein einen komfortablen Allrad überall gefedert fahren damit sie nicht merken, wie verrückt sie unterwegs sind. Das hätte ewig gedauert mit unserem kleinen Regular-Car.
Tip: wer zu den Augrabies Fällen fahren will, darf mal eine Nacht in der Orange river Guestfarm (nicht luxuriös, aber voll ok!) bleiben und die leckersten Mangos direkt vom Baum pflücken und essen!

Und noch ein Tip für eine Übernachtung bei Upington ist das Bezalel Wine and Brandy Estate. Die Gegend ist voll mit Weintrauben. Dole hat auch Standorte. Nicht so überlaufen wie in Stellenbosch oder Franschhoek und trotzdem gut! Im Bezalel ist bei einer Übernachtung ein kleines Weintasting gratis mit dabei!


Von Kapstadt aus gibt es viele Möglichkeiten zu fahren. Meine Variante bei einem nächsten Besuch in der Kalahari wäre die Atlantikküste hoch zu fahren und – im Falle ohne Gabelflug – durchs Landesinnere Richtung Gardenroute zurück nach Kapstadt. Vielleicht ähnlich wie wir es diesmal gemacht haben. Nur nicht nocheinmal so weit.
