lecker Braai!

Januar, 2019
afrikanischer Elefant im Krüger Nationalpark in Südafrika zwischen grünen Büschen und Bäumen

vier Wochen von Johannesburg nach Kapstadt, ab Weihnachten 2018 über Silvester bis Ende Januar 2019, mit Jan, weil der non-stop-Flug mit der Lufthansa weniger als 600,- gekostet hat und weil ich große Miezekatzen sehen will!

Kurz vorher – das heißt, wirklich kurz vorher: am Samstag vor dem Montag, an dem der Flieger ging – hab ich mir „noch schnell“ das 70-200 von Sony geholt; Foto Gregor hatte es da. Gleich drei davon, was auch nötig war, denn das erste hatte ein großes Staubkorn oder Metallsplitterchen an einer der ersten Linse! Also nochmal hin und umtauschen. Was für ein Heckmeck, aber hat sich gelohnt. Die Katze ist halt dann doch eher dahinten als direkt davor. Wobei das auch nicht unbedingt stimmt, aber es lässt sich alles auf jeden Fall besser fotografieren, wenn nicht die A oder B Säule vom Auto mit drauf ist. Oder der Außenspiegel.

Also.

von Johannesburg nach Kapstadt

Von Johannesburg ging es erstmal Richtung Norden, am nächsten Tag weeeeit Richtung Osten. Wir sind per Zufall bei Zain gelandet, der eigentlich kein Zimmer mehr frei hatte, aber weil ich ihn ganz betröppelt angeschaut hab, hat er es doch möglich gemacht: kurzerhand wurde das Bett eines Angestellten abgebaut und in einem freien Zimmer bei ihm im Haus für uns wieder zusammengebaut 🙂 – ein paar Tage später feiern wir Silvester bei ihm, diesmal aber in einer seiner Ferienwohnungen.

Ich mach es erstmal kurz: wir fahren nach Zain in ein kleines Hotel in der Nähe eines der Gates vom Krügerpark, erleben eine Schießerei und ziehen kurzerhand wieder um. Am nächsten Tag gehen wir für 3 Tage (2 Nächte) im Krügerpark auf „Jagd“ – sehr zu empfehlen auf eigene Faust rumzufahren! Dann ein Stück weiter hoch in den Blyde River Canyon und dann wieder zu Zain um Silvester zu feiern.

Danach St. Lucia an der Küste des indischen Ozeans bei ziemlich schlechtem Wetter und ein paar Hippos zu viel. Dann durch ein derart grünes und feuchtes Südafrika, wie ich es nicht erwartet hätte in die Drakensberge, natürlich mit Wanderung dort und vielen Zebras 🙂

Wir entscheiden uns oben um Lesotho rum quer durch Südafrika an die Gardenroute zu fahren… Eine gute Entscheidung!! 

Danach ein kurzer Weinabstecher in Frenschhoeck, kurze Wanderung in den Cederbergen und zu guter Letzt: Kapstadt mit dem Tafelberg. 

Under dem Bild das Video (die Ruckler bitte verzeihen, diesmal war kein Gimbal dabei).

Und danach, wer mag, detailliertere Beschreibungen 🙂 —COMING SOON— 🙂

Musik: 

audeeyah – elephants ride – www.ende.tv

hartwigmedia – uke me – hartwigmedia.com

Südafrika

Man fährt Auto hier. Immer. 

wir haben über Avis gebucht und einen kleinen Aufpreis für ein gesichertes bestimmtes Auo. Haben wir nicht bekommen, weil wir 20Min zu spät ankamen. Also den Aufpreis kann man sich sparen. Auto buchen, sicherheits ne Stunde später angeben, nicht, dass es nachher garkein Auto gibt und zur Not die Wartezeit damit überbrücken eine SIM Karte fürs Handy zu organisieren. Gibts am Flughafen, so ne Art Vodafone hatten wir und gab keine Probleme.  

Gleich fällt einem doch auf, wie einfach alles ist, wenn eine Sprache gesprochen wird, die man selbst nahezu fließend spricht. 

Johannesburg

Jan hat einen südafrikaniSchein Kollegen, der uns direkt mal ne Mail mit allerhand Tips schickt. Gleich vorne weg: avoid the city Centre. Ok. Also es soll schon nette Ecken haben und er würde uns gerne zeigen, aber er ist nicht da und die Gefahr sei groß in einer falschen Straße zu landen. Oder in der richtigen auf der falschen Seite. Gut. Wir haben eh schöne Städte in Europa und überall wo einst die Europäer eingefallen sind, gibts Kopien, warum muss man sich eine Kopie anschauen? Also rein ins (garantiert dieses und dann doch anderes) Auto und raus aus der Stadt. 

Wir fahren Richtung Damm, ob ich es empfehle kann ich nicht sagen, war ok da. Es gab einen See dort mit Grün drum rum — ich meinte wir könnten da mal spazieren gehen. Ne, kann man nicht. Alle Autofahrer, die uns entgegen kommen schauen uns komisch an — hat n Grund. Das Grün ist eingezäunt. Enttäuschend. Oder besser so? Könnten Aggro-Nilpferde drin sein, Krokodile oder sonstiges von dem ich dachte es gibt sie nur im (eingezäunten) Nationalpark. auch eingezäunt. Nicht reingehen. Zurück zum Auto. Autofahren. Projekt Spaziergang gescheitert.

eine Straßenszene in Südafrika in der Nähe von Johannesburg

Leopards Tree Retreat

nur ganz kurz: Zain ist toll, seine Freunde auch. Wer gerne eine Schotterpiste zu seiner Unterkunft fährt und am Pool abhängen will, etwas über den Anbau von Moringa wissen will und Hunde mag, der fährt da mal hin und kommt an in Africa. in der Nähe des Krüger Parks. Er hilft beim buchen ohne großartig Empfehlungen zu geben; letztendlich muss man sehen was frei ist, was man sich leisten kann und will und worauf man Unterkunftsmässig Bock hat. Einer seiner Kumpel arbeitet dort und hat vielleicht auch einen Tip. 

Als wir ankamen, war eigentlich bei Zain nichts mehr frei, aber er hat uns trotzdem die Möglichkeit geschaffen bei ihm zu nächtigen indem er das Bett einer seiner Angestellten (der seinerzeit selbst nicht da war) in ein freies Zimmer bringen lies. Wir haben uns so gut mit ihm verstanden, dass er uns für Silvester wieder eingeladen hat – nach unserem Aufenthalt im Krüger Park. Der Einladung kamen wir natürlich nach und haben ordentlich eingekauft für das geplante Grillen. Soviel vorne weg: lecker, aber durchgegrillt, gekocht und gebraten auf einmal…

Ich würde ihn wieder besuchen bei einem Trip nach Südafrika!

Village Lodge

schon beim hinfahren hab ich laut gedacht: also hier muss ich nicht spazieren gehen. Sie liegt ganz nah an einem der Eingänge vom Krüger Park. Logistisch also optimal. Man darf ab 6am in den Park. Wir haben 2 Nächte gebucht und wollen die Tage bestmöglich nutzen. 

Das Village Lodge hat einen Pool, es hat 40° also ab an den Pool. 

Wir fahren durch ein großes Tor an die Rezeption und uns schwant schon der Name ist Programm. Das gesamte Village hängt hier am Pool. 

Ok. Erstmal aufs Zimmer. 40° in der prügelnden Sonne ohne Schattenspender, wie wir beim vorbeigehen feststellen, ist eh keine gute Idee. 

Es wird bei ziemlich guter Electro Musik ordentlich gefeiert. Alle am Pool sind schwarz und brauchen keinen Schatten. Dafür ziemlich viel Bier. Uns fällt auf, das ausnahmslos alle schwarz sind. Wir sind weit und breit die einzigen Weißen. Wie ist diesbezüglich die Lage grad? Entspannt? Angespannt? Wir wissen es nicht. 

Bei sinkenden Temperaturen um die 30° wagen wir es raus. Erstmal Rezeption Zimmer bezahlen, dann an den Pool vielleicht? Jan ist wenig begeistert, ich will mich unters feiernde Volk mischen und freu mich schon über die Beats aus den Lautsprechern. 

Wir stehen an der Rezeption, Kameratasche umgehängt, Kreditkarte in der Hand. 

Es knallt 3 mal. Die Musik geht aus, Mädels laufen kreischend vom Pool richtung Rezeption und verstecken sich hinter den parkenden Autos. 

Was war das, frag ich Jan. 3 Schüsse aus einer Handfeuerwaffe. Ich werd mucksmäuschenstill und kreidebleich. Der an der Rezeption lacht verlegen und nervös und sagt „Theo got crazy Abort Christmas“ Aha, denk ich mir. So gut kontrollieren die am Tor also auf Waffen und so. Alle sind dezent nervös, aber nicht panisch. Der andere wartende Mann bleibt mit uns an der Rezeption und luhrt ab und zu raus. 

Jan beobachtet einen roten Pickup, der direkt rausfahren will, aber die Tore wurden geschlossen. Er diskutiert mit den Wachleuten und fährt einfach. 

Ein silbernes Auto fährt vor. Der Fahrer hält seinen Arm seltsam hoch, steigt aus und geht zum Kofferraum. An der Seite die Autotür voll mit Blutspritzern. Was holt er jetzt aus dem Kofferraum? N Maschinengewehr!? Wir bleiben bei der Rezeption. 

Irgemdwamm fährt der Typ mit seinem blutverspritztem Auto wieder und irgendwann geht auch die Musik wieder an. Als wär nix gewesen. Auch der andere Mann geht. Also gehen wir auch. Wir dürfen später zahlen, sie kommen zu uns ins Zimmer. 

Nix da. wir packen und wir fahren. 

Eine andere Unterkunft auf Booking gebucht — keiner da, doch wer da, aber nix mehr frei. Se schickt uns wo anders in. Kostet 4x soviel wie die Village Lodgr und nochmal n Tacken mehr als sie selbst aber uns ist es egal. Schöner Pool, den wir noch im Dunkeln nutzen. 

Der erste Schwarze Besitzer, leider auch der einzige. Eltern haben ihn adoptiert, er ist in Holland aufgewachsen… Ihr wart bei der Schießerei? Crazy! Hahaha. Hm. 

Der Krüger Park

Im Krüger Park buchen wir eine Unterkunft, die sich dadurch auszeichnet, dass man in einem Zelt übernachtet.

Der Krügerpark ist ein eingezäuntes Areal, in dem wilde Tiere frei herumlaufen können und geschützt sind vor Wilderei (so gut es geht).

Er ist so aufgebaut, dass sich ein paar Unterkünfte zu einem Areal zusammenschließen, welches sich wieder rum eingezäunt mitten im Park befindet. Bei Buchung einer dieser Unterkünfte wird man darauf hingewiesen, dass man auch den Eintritt buchen muss – oder, dass er inkludiert ist, was meistens der Fall ist! Was allerdings separat bezahlt werden muss ist eine Fee zur Erhaltung des Parks; diese bezahlt man IM Park, also nach Ankunft in der Unterkunft, die man gebucht hat.

Wir buchen also und wollen so früh es geht hinein in den Park. Auch wenn wir erst gegen Mittag einchecken können, können wir die Zeit bis dahin ja schonmal mit Safari nutzen 🙂

Das Camp ist absolut zu empfehlen. In den Rezensionen beschwert sich jemand, man hätte wie ein Sträfling vor einem Stacheldrahtzaun gesessen und die Aussicht wäre ja wohl ein Witz – wie bitte?! So nah können Elefanten am Zaun vorbei kommen wie nirgends sonst! Ja, ok, das tun sie in der Regel nicht, aber möglich wärs!

Am Abend sitzen alle Campbewohner zusammen am Tisch und erzählen sich, was sie gesehen haben.

Am Morgen trinkt jeder nur schnell einen Café und fährt sofort raus. Im eigenen Auto. Um 5.30, weil vorher ist es nicht erlaubt. Danach gibts dann Frühstück und danach kann man gleich wieder raus… Lunch, und wieder raus… Abendessen und: nicht mehr ohne gebuchte Tour raus, aber auch das lohnt sich total! Man fährt auf dem Jeep mit und leuchtet in den Park bis jemand „etwas findet“ Auch tagsüber können Touren gebucht werden. Einfach im Camp nachfragen 🙂

afrikanischer Elefant im Krüger Nationalpark in Südafrika zwischen grünen Büschen und Bäumen

Blyde River Canyon

Ein Canyon oberhalb Johannesburgs. Super schön zum wandern! aber Obacht: eincremen. Ich hatte den Sonnenbrand meines Lebens!

Saint Lucia

Wir wollten ans Meer und haben uns für Saint Lucia entschieden. Das liegt ungefähr auf der Höhe Johannesburgs.

Als wir den ersten Ausflug ans Meer machen wird unser Auto durchsucht. Nach was? Waffen und Alkohol. Es werden alle Türen geöffnet und ein Blick ins Auto geworfen. Nicht in den Kofferraum, nicht unter die Sitze, nicht unter die Handtücher, die auf der Rückbank liegen. Selbst wenn ich nicht vorhatte etwas zu verstecken, es wäre ihm nicht aufgefallen. Und so sah es nun auch auf dem Parkplatz vor dem Strand aus: alle betrunken, laute Musik (Musikboxen sind auch nicht erlaubt) und Waffen… who knows. Wir werden einen Blick auf den Strand und entscheiden: ist uns eh zu kalt, zu windig und zu wild am Wasser.

Beim zurückgehen kaufe ich eine Ananas und will das Rückgeld dem Parkaufseher geben (ist üblich). Der wiederum war erstaunt, dass ich ihm mehr gebe als nötig und entschließt: Feierabend. Ob wir ihn mitnehmen in die Stadt? Nein, wir fahren nicht in die Stadt. Ah…ok…schade…aber vielleicht wenigstens bis vor zum Eingang? Nein, wir fahren nicht in diese Richtung. Ah…ok…schade…aber ich will eigentlich auch garnicht in die Richtung, nehmt ihr mich einfach da hin mit wo ihr hin wollt? Äh, nein. Sorry, aber wenn er vorhat uns auszurauben, weil er meint bei zu viel Trinkgeld gibts noch mehr zu holen, dann sorry, not sorry.

Doof darf man halt nicht sein in Afrika, dann passiert auch nix 😉

Wir lassen uns von einem Pärchen, das wir kennenlernen davon überzeugen, dass eine Hippo Tour total toll ist. Ist aber total langweilig. Die Infos:

Es gibt „two packs of hippos“ und wenn man so den Fluß entlang tuckert dann heißt es „we are now crossing the invisible boarder of the first pack and are entering the area of the second pack“ – als ob das ein außenstehender beurteilen kann 🙈 Hippos sehen alle gleich aus und so aus der Nähe – leider – ziemlich hässlich. Die Baby-hippos begeistern mit kurz, verschwinden aber auch gleich wieder. Gähnen tun sie alle ständig. Ich auch. und kalt ist mir…

Draakensberge

Unfassbar schön! Eine Wanderung durch diese Hügel ein absolutes muss! Außerdem gibt es auf der Route eine Gegend, in der wilde Zebras rumlaufen. Auch toll!

Karoo

Durch die Karoo fahren viele nicht, sie fliegen. Aber bitte lasst das nicht aus! Es ist eine so schöne Steppenlandschaft, voll mit Aloen und wundervollem Licht.

Wir haben die beste Unterkunft aller Zeiten, nämlich: Denmarks Farmstay. Hier gibt es ein Ferkelchen (das wahrscheinlich keins mehr ist, sondern ein richtiges Schwein) und ein Erdmännchen – das sich streicheln lässt aber weit weniger verschmust ist als das Ferkelchen. Das Wiederrum schmust wirklich gern – zumindest so lange bis ihn das Erdmännchen so sehr nervt, weil es spielen will…

Schotia

Auf dem Weg Richtung Cape Town kann man hier bei Schotia nochmal eine tolle Safari machen. Anders als im Krüger Park darf man nicht alleine mit dem Auto rumfahren sondern sitzt auf dem Jeep. Nachts schläft man entweder im Zelt oder im Bungalow und wird morgens wieder geholt für eine weitere Safari. Hier sehen wir endlich Löwen – und einen Babyelefanten 🙂

Gardenroute

Die Gardenroute ist unglaublich schön! Blaues, wildes (und eiskaltes) Meer, weißer, breiter Strand und grüner, dichter Wald. Seehunde im Meer, Pinguine auch manchmal, Affen am Felsen, Quallen am Strand (oft auch portugiesische Galere) und unsichtbares im Wald. Ich finde das alles unglaublich toll!

Franschhoeck

Das französische Eck – hier fährt man hin um Wein zu trinken 😉 wie man wohl unschwer erkennen kann.

Atlantikküste

einen Abstecher wert, aber weit weniger schön als die Gardenrout, also der Küstenstreifen zum indischen Ozean.

Cederberge

Wieder so ein Landschaftsbild, das ganz anders ist als der Rest: die Cederberge. Hier riecht es überall nach Zedernholz. Meist vom letzten Waldbrand, aber auch so riecht man das Gehölz auf den Wanderungen dort. Herrlich! Wir können ein Stück mitnehmen, dass zu Hause in den Kleiderschrank kommt, denn Motten mögen das garnicht 😉


Cape Town

klar, hier gibts Konzerte, tolle Restaurants, Wanderrouten zum Löwenkopf. Diesen Ort lässt man nicht aus!

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