Rent a Scooter in Thailand

Februar, 2011

Thailand, Februar 2011

1 Monat, mit Max

weil ich mal weiter weg wollte…

Thailand, erste große Reise… aklimatisiert in Bangkok, bisschen anstrengend, aber nicht schlimm. kein Interesse an „golden Buddha“ und auch sonst die großen Touristenziele ausgelassen. einfach durch die Stadt getingelt…

Insekten werden als Snacks angeboten, darunter Kakerlaken und Heuschrecken

ein paar Tage später weiter nach Kanchanaburi – Kinder im Zug sind lustig und bringen mir bei, wie die Tiere draußen heißen oder welche Geräusche sie machen. in Kanchanaburi sind wir nicht die einzigen Backpacker, die mit der Nase im Lonelyplanet versunken nach Hostels suchen. nett hier, aber sonst nicht viel zu tun.

Kinder in Thailand

weiter.

Richtung Norden, Mae Sod.

We read that there´s a refugee camp… 

maybe we could have a look?

Wir haben gelesen, dass es dort ein Flüchtlingscamp für Flüchtlinge aus Burma gibt… vielleicht kann man sich das ansehen? schwer zu sagen – permission haben wir keine angefordert (3Monate Wartezeit).

Mae Sod ist kleines Städchen, hat aber viele Touristen – allerdings solche, die zu bleiben scheinen.

Beim rumtingeln die Lust aufs zu Fuß gehen verloren; und weil wir weit außerhalb der Stadt rumgelaufen sind, hat uns die Polizei eingesammelt und nach ein paar Sätzen zu einem Rollerverleih in der Nähe unseres Hostels gefahren. Praktisch.

Der Mann vom Rollerverleih schaut sich  mit großen Augen meine noch größere Camera an.

Wozu wollen wir einen Roller? naja… wir wollen halt ein bisschen weiter kommen, als die Füße tragen.

Wohin? hm, also irgendwie würden wir gerne das Flüchtlingslager sehen. Nur mal so.

Skeptischer Blick. Die irritierende Frage nach dem besten Licht – morgens oder abends, natürlich nicht in der sengenden Mittagssonne. Ja klar.

Er schließt beide Türen zum Büro und setzt sich wieder. Mustert uns. Also… Wir können nicht einfach in dieses Camp spazieren und Bilder machen. Das geht nicht. Und auf gar keinen Fall darf man Bilder von außen machen. Hm. Ok. Er würde es allerdings begrüßen, wenn Bilder gemacht werden. Solche Bilder können unter Umständen die Umstände verändern. Das wäre etwas Gutes. In zwei Tagen fährt jemand, den er kennt mit einem Mönch in das Camp. Er wird für uns organisieren, dass sie uns mitnehmen. Sein Sohn wird uns an einem abgemachten Treffpunkt abholen.

Tja. so einfach?

ein bisschen mysteriös, aber dann doch so einfach. Warum sein Sohn mit uns über jeden noch so umständlichen Umweg fährt, wissen wir nicht. Er setzt uns zusammen mit unserem Roller an einer großen Straße aus, die man bestimmt einfacher hätte erreichen können. Hier sollen wir warten. Auf den Typen mit dem Mönch. Ok. Kurz überlegt ob das ein Scherz war – den Weg zurück suchen? ne, da is er schon! Fährt zwar erstmal an uns vorbei, kommt aber zurück. Markus ist aus Österreich – trotzdem wird hauptsächlich englisch gesprochen; der Mönch versteht schließlich nur ein paar Wörter deutsch. Beide sind sehr witzig. Ich halte mich zurück – Frauen sollen sich ja nichtmal neben einen Mönch setzen, geschweige denn, ihn anfassen. Im Laufe des Tages lerne ich aber, dass das nur die Einheimischen so sehen – Mönche sind diesbezüglich sehr viel lockerer.

Im Lager werden wir sehr freundlich empfangen. Anders als man es sich vorstellt: den Grenzposten, besetzt mit Maschinengewehr vor der Brust haltenden Militärs passiert, befindet man sich in einem eingezäunten Dorf, vor dessen Mauern aus Bambus die Flüchtlinge stehen, die darauf warten, dass etwas passiert oder jemand kommt, den man kennt und heran winken kann – so wie uns.

„drinnen“ ist es dann noch einfacher – man darf nur den Anschluss nicht verlieren, sonst würde man sich in den schmalen Gassen zwischen all den Bambushäuschen hoffnungslos verlaufen. Hier und da wird sogar fleißig ein neues Häuschen gebaut. Da wir uns in den Bergen befinden geht es permanent steil bergauf und -ab – äußerst anstrengend hinterher zu laufen, wenn man eigentlich in Ruhe fotografieren will. Die Zeit muss ich mir später nehmen. Wenn wir dann mal irgendwo sind, wo wir bleiben und ich eine Chance hab, zurück zu finden…

ein burmesischer Flüchtling sitzt in typischer Asia-Hocke am Wegesrand, hinter ihm grünes Dickicht.

Wir gehen ein zweites Mal hin – und bleiben über Nacht. Eher aus Versehen. Bei der Frage nach dem letzten Bus, der uns zurück bringt (ja, es geht auch ohne Roller) ist mir scherzhaft rausgerutscht, dass wir den schon kriegen und wenn nicht, bleiben wir halt noch – da wars auch schon entschieden. Der Bus um 4? Nein, der fährt heute nicht. Ich glaube der letzte fuhr um halb 3… tja. sorry. na gut. irgendwie cool, aber so völlig unvorbereitet auch nicht so toll. In den Bergen wirds nachts ultra kalt… und morgens steht man mega früh auf. dafür bestes Frühstück ever! und der moslimische Kaffee aus der moslimischen Ecke im Camp – hervorragend. also wieder gut gemacht. das Duschen im „Hinterhof-badezimmer“ (beides klingt nach einem zu großen Raum für die kleine Ecke…) hab ich mir trotzdem erspart – kaltes Wasser aus der Tonne schöpfen… ein anderes mal dann.

mit Markus waren wir die nächsten Tage öfter unterwegs, ein toller Kerl – zur Zeit wahrscheinlich auch wieder auf Reisen?! er hat uns in eine Schule für burmesische Kinder, deren Familien in Thailand leben, mitgenommen in der er mit den Kids spielerisch englisch lernt. getummel vor der Camera… die werden von der Hitze auch nicht müde…

burmesische Kinder in einer Schule in Thailand spielen vor der Kamera und kommen sehr nah

in der kurzen Zeit, die ich im Camp verbrachte und Eindrücke sammeln konnte, hatte ich das Gefühl, Langeweile quält die meisten Menschen hier am Stärksten – oder haben sie sich damit abgefunden? Ein ehemaliger Chemieprofessor blickt wehmütig über die Dächer im Camp und erzählt uns, dass es für ihn hier nunmal nicht viel zu tun gibt – wem soll er Chemie beibringen? und wozu? und vorallem wie?

Es gibt eine Bibliothek, in erster Linie soll englisch gelernt werden. weiß schließlich auch keiner, wo´s „danach“ hingeht.

Das Camp besteht seit über dreißig Jahren. viele sind seit Beginn hier; die Kinder hier geboren. Die Fotostrecke sieht man hier

ein Junge trägt einen Hahn, hinter ihm eine Wand aus Korbgeflecht im Flüchtlingslager für burmesische Flüchtlinge in Thailand.

Thailand ist ein schönes Land und leicht zu bereisen. sucht man eine quirlige Stadt hat man mit Bangkok genug zu tun, interessante Dörfer mit noch interessanteren Märkten – überall im Land verteilt. Strandurlaub? nirgends in Asien besser und leichter zu finden als auf thailändischen Inseln.

Männer flechten auf einer Treppe Körbe, sie tragen beide für Thailand typische Hüte.

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